Heidelberger Straße 1

Güldener Engel

Nur wenige wissen, dass dieses fränkische Fachwerkhaus, der GOLDENE ENGEL, eine absolut historische Rarität ist und seit dem Jahr 1987 als Kulturdenkmal besonder er Bedeutung im Denkmalbuch Baden-Württemberg geführt wird.
Die Einheimischen freuen sich, wenn man dieser Sehenswürdigkeit Beachtung schenkt. Im Jahr 1690 hat der Kannenwirt und Zoller Johann Georg Engelhorn dieses stolze Patrizierhaus für seinen zweiten Sohn Johann Jakob Engelhorn erbaut .
Der Engelwirt führte Siegel und Wappen: im spitzen Schild drei silberne Hörner auf blauem Grund. Aus dem Helm wächst ein Engel der ein Horn trägt.
Man muss wissen, dass der erste Engelwirt Stammvater und dieses Haus Stammhaus bedeutender Persönlichkeiten ist:

-Johann Christoph Engelhorn (1818-1897), er gründete den durch "Engelhorns erste Romanbibliothek" bekannten ENGELHORN-VERLAG in Stuttga1t
-Friedrich Engelhorn (1821-1902), Gründer des IG-Farben- Konzern's in Ludwigshafen, der heutigen BASF
-Georg Engelhorn (1861-1946), Gründer des Bekleidungshauses ENGELHORN & STURM in Mannheim
-Curt Engelhorn, ehemals Inhaber und Gesellschafter der Arzneimittelfirma C.F. BOEHRINGER & SOEHNE in Mannheim

...und weiterer, nicht minder interessanter Persönlichkeiten, die sich vor allem in Wirtschaft und Technik einen wohlklingenden Namen gemacht haben. Der Heimatforscher Ernst Brauch schrieb in seiner .Broschüre DER GOLDENE
ENGEL ZU HOCKENHEIM: "Hockenheim kann nicht wie das glückliche Schwetzingen einen berühmten Schlossgarten aufweisen, den ihm ein freigebiger Fürst ohne sein Zutun als Erbteil und gute Pfründe hinterließ; aber es hat Männer hervorgebracht, die mehr als mancher Fürst die Welt veränderten!"
Das alte Schildwirtshaus ist aber auch weiter interessant :
Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733- 1738) nahm der Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen, "Kayserliche Generalität Prinz Eugen", Quartier im GOLDENEN ENGEL.
In der Schlacht bei Waghäusel (1849) wurden aufständische Soldaten und Freischärler im Engelhofbis zur Aburteilung festgehalten.
 
Als das "Frankfurter Künstlertheater" 1928 für die "Theater und Kunstgemeinde Hockenheim und Umgebung" Carl Zuckmayrs Schauspiel "Katharina Knie" aufführte, war die historische Katharina Knie im Engelhof über das Seil geschritten.
 
Es gibt noch viele interessante Gesc hichten und Anekdoten um dieses Gemäuer . Etwa Ende des 19.Jahrhunderts wanderte das alte Wirtshausschild auf den Speicher. Die Söhne des Hockenheimer Juden und letzten Wirtes, Daniel Krämer ("Krämer­ Danil"), betrieben in dem Anwesen an die fünfzig Jahre ein Tabak- und Hopfengeschäft. Im Jahr 1948 kaufte die Hockenheimer Familie Imhoff, Nachfahren der ersten Besitzer, das Anwesen.
Zu Beginn der achtziger Jahre übernahm die Stadt Hockenheim im Zuge der Stadtmitte­ Sanierung das Gebäude kurze Zeit und fand in einem Hockenheimer Architekten einen neuen Besitzer, der das ziemlich heruntergekommene  Gebäude  restaurierte und Ende der Achtziger wieder seiner ursprünglichen Bestimmung übergab.

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